- Bundesliga Süd Herren:
Tischtennisdrama mit Happyend für den TTC Wohlbach
Der TTC Wohlbach gewinnt den Rückrundenauftakt gegen den SV Schott Jena in einem Spiel, das an Spannung und Dramatik nicht zu überbieten war und verbessert sich auf den 6. Tabellenplatz
TTC Wohlbach – SV Schott Jena
6 : 4
Es war von Anfang an klar, dass es wieder eine ganz enge Kiste werden wird. Jena hatte zum Ende der Rückrunde einen Lauf und wurde immer stärker. Wohlbach eher mit fallender Tendenz zum Ende der Rückrunde aber mit den unbedingten Willen die Kehrtwende zu schaffen. Beide Mannschaften waren vor dem Spiel mit 8:10 Punkten auch unmittelbare Tabellennachbarn. Beste Voraussetzungen für ein spannendes Spiel. Die Erwartungen in dem Kampf auf Top-Niveau wurden dann noch weitaus überboten und der erwartete Spielverlauf auf den Kopf gestellt.
Wohlbach bekam gleich zum Spielbeginn einen Rückschlag. Richard Vyborny und Michal Benes schafften es nicht zwei Matchbälle im Entscheidungssatz ihres Doppels gegen Mego/Rezetka beim Stand von 10:8 zu verwandeln und verlieren ihr Spiel mit 10:12. Auch Grozdan Grozdanov und Yevgeniy Christ waren nicht in der Lage das Doppel Placek/Süß zu bezwingen. In drei ganz knappen Sätzen ging das Spiel an die Gäste. Als im Anschluss auch noch Richard Vyborny gegen Mego mit 1:3 verliert, glaubte keiner der Zuschauer in der voll besetzten Wohlbacher Sporthalle mehr an einen erfolgreichen Rückrundenauftakt. Vyborny machte schon im Doppel keinen sicheren Eindruck und auch im Einzel war nichts von seiner sonst so beeindruckenden Souveränität zu sehen.
Doch das Unvorstellbare wurde war.
Michal Benes fegte die Nummer eins der Gäste, Frantisek Placek, regelrecht von der Platte und verkürzte vor der Pause noch auf 1:3. Placek, der immerhin in der aktuellen QTTR-Rangliste mit 2332 Punkten 80 Punkte mehr aufweist als Benes, kam mit dem extrem schnellen Spiel des Wohlbachers nicht zurecht und verlor 3:1 nach Sätzen. Bis auf das Doppel von Grozdanov/Christ gegen Placek/Süß hatten damit bereits drei Spiele ein anderes Ergebnis als im Vorrundenspiel in Jena.
Jetzt war die Frage, kann im hinteren Paarkreuz Grozdanov wieder Süß besiegen und kann sich diesmal Christ gegen das extrem unbequeme Spiel von Rezetka durchsetzen, um Wohlbach wieder zurück ins Spiel zu bringen. Was niemand für möglich gehalten hatte gelang.
Grozdanov konnte mit seinem schnellen Spin-Spiel Süß glatt mit 3:0 besiegen und Christ brauchte einen Satz, um sich auf seinen Gegner einzustellen. Den zweiten Satz konnte er klar gewinnen. Im dritten führte er schon 8:1 und musste den 9:9-Ausgleich noch hinnehmen. Dann nahm er Time-Out und siegte mit 11:9. Im vierten hatte er auch die besseren Nerven, um in der Verlängerung mit 13:11 die Oberhand zu behalten. Als dann Vyborny fast zeitgleich Placek mit 3:0 abfertigte und Wohlbach mit 4:3 in Führung brachte, tobte die Halle. Vyborny präsentierte sich mit einer ganz anderen Körpersprache als in seinen vorherigen Spielen und brachte damit auch den Kampfeswillen der Mannschaft zum Ausdruck. Kämpfen bis zum Umfallen musste Michal Benes gegen Mego. Sein Landsmann gab keinen Ball verloren und überraschte immer wieder mit knallharten Rückhandschüssen. Mego war schon gegen Vyborny wie eine Wand und zeigte wohl eines seiner besten Spiel in der bisherigen Saison. Doch Benes ließ auch nicht locker, biss sich durch und konnte den ersten mit 12:10, den zweiten mit 15:13 und den fünften 14:12 für sich entscheiden. Mego behielt im zweiten und vierten Satz mit 11:9 die Oberhand.
Das Spiel Michal Benes (9044) gegen
PavolMego (9027) war das alles
entscheidende Match im Kampf des
TTC Wohlbach gegen den SV Schott
Jena
(Fotos: Horst Marr)
5:3 für Wohlbach Das war die Vorentscheidung in dem extrem spannenden Match. Die Zuschauer waren aus dem Häuschen. Parallel musste Grozdanov gegen Rezetka eine in den Sätzen ganz knappe 3:0 Niederlage hinnehmen und Jena war nochmal auf 5:4 dran.
Jetzt blieb es Christ vorbehalten im letzten Spiel den Siegpunkt einzufahren und er machte es in gewohnter Souveränität. Der Druck auf seinem Gegner Süß war zu übermächtig und er wirkte auch stellenweise wie gelähmt. So machte er mit seinem zweiten Einzelsieg den gelungen Rückrundenauftakt perfekt.
Yevgeniy Christ in Siegerpose nach
seinem Sieg im zweiten Einzel und
dem 6:4 für Wohlbach.
(Foto: Horst Marr)
Die Spiele im Einzelnen:
Vyborny/Benes – Mego/Rezetka 8:11, 11:9, 11:9, 8:11, 10:12
Grozdanov/Christ – Placek/Süß 10:12, 9:11, 6:11
Vyborny – Mego 11:6, 11:13, 8:11, 6:11
Benes – Placek 11:6, 11:5, 4:11, 11:4
Grodanov – Süß 11:7, 11:4, 11:9
Christ – Rezetka 9:11, 11:3, 11:9, 13:11
Vyborny – Placek 11:7, 11:6, 11:4
Benes – Mego 12:10, 9:11, 15:13, 9:11, 14:12
Grozdanov – Rezetka 11:13, 10:12, 9:11
Christ – Süß 11:5, 11:6, 15:13